Aktienmärkte im Spannungsfeld
Das zweite Quartal begann mit einem Paukenschlag: Die Ankündigung der US-Zölle gegenüber allen Ländern liessen die Märkte weltweit einbrechen – ausgelöst durch politische Taktik ohne wirtschaftlich klare Grundlage. Es war wohl US-Finanzminister Scott Bessent, der Vernunft zurück in die Debatte brachte, indem er auf die Risiken eines eskalierenden und unkontrollierten Handelskonflikts hinwies. Tatsächlich wurden die Gespräche wieder aufgenommen, was die Nervosität am Markt linderte.
Parallel dazu präsentierten viele Unternehmen solide bis starke Quartalszahlen. Gerade in den USA kehrte damit rasch Zuversicht zurück – der S&P 500 erholte sich deutlich von den vorangegangenen Tiefs. Auch in Europa und der Schweiz setzten sich die positiven Trends fort: Der EuroStoxx 50 und der SPI notieren nahe ihrer Höchststände, getragen von stabilen Margen, soliden Dividendenrenditen und günstigen Bewertungen insbesondere im Vergleich zum US-Technologiesektor.
Der sehr schwache US-Dollar unterstützte die rasche Erholung zusätzlich. Besonders exportorientierte Geschäftsmodelle in Europa profitierten davon. Trotz allem: Die geopolitischen Spannungen, die unischere Zinspolitik und die gute Performance seit Jahresbeginn deuten auf einen volatilen Sommer hin, auch weil saisonal bedingt das Handelsvolumen tiefer sein dürfte. Globale Diversifikation und Qualität bei der Selektion bleiben das Gebot der Stunde.