Solide Wirtschaftslage – aber die geopolitischen Störfeuer nehmen zu
Die Weltwirtschaft zeigt sich erstaunlich widerstandsfähig. Die USA überraschen mit robuster Beschäftigung: Die Arbeitslosenquote liegt weiterhin unter 4 %, und selbst im Industrie- und Baugewerbe bleibt die Nachfrage hoch. In der Schweiz ist der Arbeitsmarkt ebenfalls stabil, wenn auch eine erste Abschwächung in der Industrie sichtbar ist.
Europa zeigt sich differenziert – während Südeuropa profitiert, bleibt die deutsche Wirtschaft unter Druck. In Japan setzt sich erstmals seit Jahren eine stabile Inflationsphase durch. Damit endet eine Ära der Deflationsängste und ermöglicht eine graduelle Normalisierung der Geldpolitik.
Global betrachtet bleibt der Konsum eine tragende Stütze – unterstützt durch stabile Reallöhne und ein freundliches Zinsumfeld. Dennoch mehren sich die Risikofaktoren: Die US-Zölle auf chinesische Güter belasten das Vertrauen, und geopolitisch wächst die Unsicherheit – sei es durch den anhaltenden Ukraine-Krieg oder die Eskalation rund um den Iran.
Die Notenbanken halten Kurs. Die Zinssenkungszyklen schreiten in Europa und der Schweiz voran, während die US-Notenbank eine Pause einlegt. Die Märkte preisen zwar weitere Lockerungen ein, doch bleibt offen, ob diese angesichts geopolitischer Spannungen und solider Wirtschaftsdaten gerechtfertigt sind. Die Konjunktur bleibt vorerst robust, aber die Unsicherheiten nehmen zu. Deshalb dürfte Handlungsdruck für Politik und Notenbanken steigen.