Schweizer Wirtschaft beweist Resilienz
Wieso gelingt es der Schweizer Wirtschaft, sich global zu behaupten? Trotz weltweiter Unsicherheiten, diverser Krisenherde und eines strukturell starken Frankens behauptet sich die Schweizer Wirtschaft seit Jahrzehnten erfolgreich im internationalen Wettbewerb. Auf den ersten Blick erscheint dies widersprüchlich – insbesondere angesichts hoher Produktionskosten, begrenzter Rohstoffe und geografischer Kleinheit. Doch bei genauerem Hinsehen zeigt sich: Die Schweiz ist ein Paradebeispiel für strategische Resilienz.
Ein zentraler Faktor ist die ausgeprägte Innovationskraft. Schweizer Unternehmen investieren kontinuierlich in Forschung und Entwicklung. Laut dem Global Innovation Index belegt die Schweiz seit Jahren einen Spitzenplatz. Produkte “Made in Switzerland” stehen international für Qualität, Präzision und Zuverlässigkeit – Attribute, die insbesondere in Bereichen wie Hightech, Maschinenbau oder Pharma sehr hochgeschätzt werden.
Standortvorteile dank Stabilität und Qualität
Auch die politische und rechtliche Stabilität schafft Vertrauen. Sie bildet das Fundament für langfristige Investitionen und stärkt die Position als bevorzugter Standort für internationale Unternehmen. Die vergleichsweise geringe Staatsverschuldung bietet wirtschaftspolitischen Spielraum – ein rares Gut im globalen Vergleich.
Ein weiterer Erfolgsfaktor ist die Fähigkeit, qualifizierte Arbeitskräfte anzuziehen. Der durchlässige Arbeitsmarkt, die hohen Ausbildungsstandards und das duale Bildungssystem sorgen für anpassungs- und wettbewerbsfähige Fachkräfte. Die internationale Attraktivität zeigt sich auch in der überdurchschnittlich hohen Dichte an global tätigen Unternehmen mit Sitz in der Schweiz – ein Netzwerk, das Innovation und Exportfähigkeit begünstigt.
Nicht zuletzt sind die engen wirtschaftlichen Beziehungen zu den grössten Handelspartnern wichtig: Die USA, Deutschland, Italien, Frankreich und China vereinen zusammen rund 50 % des Exportvolumens auf sich. Diese Diversifikation macht die Schweiz robust und weniger anfällig auf regionale Krisen.
Schweizer Resilienz gegen Aufwertung der Währung
Trotz des starken Frankens, der sich in den letzten 20 Jahren gegenüber dem US-Dollar um 38% bzw. dem Euro um 40% (!) aufgewertet hat, gelingt es den Schweizer Firmen, durch Spezialisierung und technologische Führerschaft die Preisnachteile auszugleichen. Eine durchdachte Währungsabsicherung sowie Produktionsstandorte im Ausland sorgen zudem für Resilienz.
Zukunftsorientiert denkend, profitiert die Schweiz vom wachsenden globalen Bedarf an Nachhaltigkeit und technologischen Lösungen. Themen wie Cleantech, Medtech oder Finanzinnovation bieten neue Chancen – vorausgesetzt, die Offenheit gegenüber internationalem Handel und Talenten bleibt erhalten. Auch geopolitisch gilt die Schweiz nach wie vor als stabiler Vermittler, was ihre Position als vertrauenswürdige Partnerin zusätzlich stärkt.
Die Schweizer Wirtschaft lebt nicht vom Preis, sondern vom Wert
In einer zunehmend volatilen Welt gewinnt diese Differenzierung an Bedeutung – nicht trotz, sondern gerade wegen globaler Unsicherheiten. Vor diesem Hintergrund bleiben wir zuversichtlich für Schweizer Firmen, da diese insbesondere in volatilen Phasen eine stabilisierende Wirkung auf die Entwicklung Ihres Portfolios haben.