Der Leitzins in der Schweiz steht in der Zwischenzeit mit 0.25% wieder nahe an der Nullgrenze. Ein schwächerer Franken könnte kurzfristig den Inflationsdruck erhöhen. Angesichts des begrenzten Senkungspotenzials wäre ein weiterer Schritt im Jahr 2025 eine Überraschung. Wegen der bereits niedrigen Renditen verlieren Staatsanleihen an Attraktivität, dienen jedoch weiterhin als sicherer Hafen.
Die EZB hat mit den zwei Senkungen die Absicht unterstrichen, die Inflation wieder in Richtung des 2%-Ziels zu bewegen. Gleichzeitig will sie Investitionen und
Konsumausgaben stimulieren. Wir gehen davon aus, dass der Lockerungskurs fortgesetzt wird, allerdings nur noch sehr moderat.
In den USA ist die Lage unverändert. Die Fed ist im Beobachtungsmodus und die Renditen von 10-jährige Staatsanleihen sind stabil über der 4%-Marke. Die Fed steht vor der unangenehmen Herausforderung, die Auswirkungen politischer Entscheidungen, wie beispielsweise die Einführung potenzieller Handelszölle, zu analysieren, um ein Wiederaufflammen der Inflation zu verhindern. Bis dahin
bedarf es grosser Sorgfalt, nicht kurzfristig eine Rezession auszulösen, was jedoch nicht unser Szenario ist.
Insgesamt empfehlen wir eine neutrale Duration in den Währungen CHF, EUR und USD, da die unterschiedlichen geldpolitischen Strategien der Zentralbanken und die globalen wirtschaftlichen Entwicklungen, sowie neue Investitionsprogramme (in Europa und vor allem in Deutschland) das Zinsumfeld volatil halten, gerade bei längeren Laufzeiten.